DICKTATORS

Es war März 2017 und ich wollte einen Monat lang jeden Tag eine Illustration anfertigen.
 Neben der Herausforderung dreißig Tage lang kontinuierlich zu illustrieren, plante ich durch diese Aufgabe möglichst viele Stile zu testen und einen ökonomischen Workflow für mich zu entwickeln. Was noch fehlte war ein übergeordnetes Thema, das als visuelle Klammer alles zusammenhält.

 Bedingt durch das globale Erstarken national- bis rechtskonservativer, zum Teil rechtsextremer Kräfte war diese Klammer schnell gefunden: Diktatoren. Machtmenschen als Sinnbild für den Zerfall einer demokratischen Gesellschaft. Weil ich mich aus einem persönlichen Interesse heraus auch mit den Biografien der Menschen vor Erreichen ihrer einflussreichen Positionen auseinandersetzen wollte, konnte ich so mein geschichtliches Interesse mit der gestalterischen Aufgabe verknüpfen.

 Nicht alle der Porträtierten sind Diktatoren im Sinne der eigentlichen Definition. Was sie aber auszeichnet, ist die ganzheitlich oder teilweise Verachtung von Werten wie Menschenwürde, Wahlrecht, Pressefreiheit, Meinungsfreiheit und weiteren Errungenschaften der freiheitlich-demokratischen Welt. Da ein Großteil der für dieses Projekt infrage kommenden Personen dem männlichen Geschlecht zuzuordnen ist, kam das Wortspiel in Bezug auf den englischen Begriff „dick“ ,der das männliche Geschlechtsteil bezeichnet, zustande.

 Die Mehrheit der von mir ausgewählten Männer sind Zeitgenossen oder Akteure des 20. Jahrhunderts. Mir war es wichtig eine gewisse Vielfalt in Bezug auf den ideologischen Überbau, die Herkunft und die Wirkunsbereiche abzubilden. Da ich jedoch nur dreißig Individuen bearbeiten konnte, besitzt diese Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

 Die Aufreihung erfolgte chronologisch anhand der Geburtstage. Vielen Dank für das Interesse